Pöstlingbergbahn

Die Idee zur Pöstlingbergbahn hatte der Linzer Ingenieur Josef Urbanski, der 1891 „mit Vorarbeiten zur Anlage einer dampfbetriebenen Zahnrad-Bahn mit dem Ausgangspunkte Urfahr auf den Pöstlingberg“ begann.

Er hatte aber leider nicht die nötigen finanziellen Mittel zur Ausführung und so übernahm dies die Wiener Bauunternehmung Ritschl & Comp., welche aber die Trasse der Bahn in eine elektrisch betriebene Adhäsions-Anlage umwandelte. Den bequemen Anstieg über den Hagen auf den Pöstlingberg, der es gestattete, beim Bau der Bergbahn auf den Zahnradbetrieb zu verzichten, benützte auch ein sehr alter Fernweg von Linz über den Pöstlingberg nach Böhmen – der Schefweg, der bereits in Urkunden im 12.Jhdt. erwähnt wird (Schefweg ist eine alte Bezeichnung für Wege nördlich der Donau, die „von und zu Schiffen“ führten).

Als die Behörde wissen wollte, woher man den Strom dafür beziehen wollte, konnte man keine Auskunft geben, denn die Stromversorgung von Linz befand sich zu dieser Zeit noch in den Anfängen. Erst als sich Mitte 1895 ein „Consortium für die Errichtung elektrischer Anlangen in Linz“ bildete, stand der Errichtung der Pöstlingbergbahn nichts mehr im Wege. Als 1897 mit dem Bau begonnen wurde, verließ Urbanski Linz, bitter enttäuscht von den Entwicklungen.

Ing. Hermann Danner wurde daher zum Projektverfasser ernannt, adaptierte die Pläne und leitete gemeinsam mit Emil Futter, der als Oberingenieur im technischen Stab der Union-Elektrizitätsgesellschaft für die elektrischen Belange zuständig war, die Bauarbeiten für die Pöstlingbergbahn. Der Erdaushub erfolgt von Hand. Mit Ochsenkarren wurden das Baumaterial und die in Graz hergestellten Waggons vom Linzer Frachtenbahnhof nach Urfahr transportiert.

Festlich dekoriert mit Fahnen und Reisig startete nach zehnmonatiger Bauzeit der offene Wagen Nummer IV am 29.5.1898 um 7.36 Uhr früh bei miserablem Wetter von der Remise Urfahr: Der Betrieb der Linzer Pöstlingbergbahn hatte begonnen.

2008 beendete die Pöstlingbergbahn nach 110 Jahren den Betrieb in ihrer ursprünglichen Form als Meterspurbahn mit außergewöhnlichem Rad-Schiene-System. Zwischen März 2008 und März 2009 wurde die gesamte Strecke auf eine Spurweite von 900 mm umgebaut. So konnte die Bahn an das Straßenbahnnetz der LINZ AG angebunden werden und fährt seit März 2009 direkt vom Hauptplatz auf den Pöstlingberg. Bei einer Streckenlänge von 4,14 km überwindet die Pöstlingbergbahn nun einen Höhenunterschied von 255 Metern in 20 Minuten. Die maximale Steigung beträgt 11,6 %. Die Pöstlingbergbahn zählt auch heute noch zu den steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.

März 2008 - wir machen eine der letzten regulären Fahrten der Pöstlingbergbahn mit

2 Kommentare zu „Pöstlingbergbahn“

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