


„Am Pöstlingberg“ zweigt von der Hohen Straße ab und führt im Halbkreis an oder zu fünf von sechs Türmen des Forts der Maximilianischen Befestigungsanlage.
Von der Hohen Straße aus geht es zuerst zu Maria (Turm IV), heute die Bergstation der Pöstlingbergbahn, dann zu Euphemia, der Aussichtsterrasse, weiter zu Nothburga, dem Tor zur Samhaberstraße, an Othilie, dem Musikheim vorbei und schließlich zu Beatrix, der Grottenbahn. Den einzigen Turm, der nicht mehr erhalten ist, Julia, kann man zu Fuß hinter der Grottenbahn erreichen (und auch noch die Umrisse erkennen). Nach der Besichtigung des Pöstlingbergforts kann man auch gleich eine Wanderung entlang der Turmlinie bis zur Donau hinunter anschließen (Turmwanderung 1).
Für dieses Fort wurden in den 1830er Jahren die letzten Waldflächen, die noch über waren, gefällt und die Kuppe des Pöstlingberges erhielt endgültig das uns bekannte Aussehen – die weithin sichtbare Basilika an der Spitze.
Als die Wallfahrtskirche 1742 gebaut wurde, war sie damals im Wald versteckt. Das änderte sich aber bereits im Jahre 1809, als die Franzosen den Großteil der Gipfelregion abholzten, um dort Verschanzungen zu errichten.
Den bequemen Anstieg über den Hagen auf den Pöstlingberg, der es gestattete, beim Bau der Bergbahn auf den Zahnradbetrieb zu verzichten, benützte auch ein sehr alter Fernweg von Linz über den Pöstlingberg nach Böhmen – der Schefweg, der bereits in Urkunden im 12.Jhdt. erwähnt wird (Schefweg ist eine alte Bezeichnung für Wege nördlich der Donau, die „von und zu Schiffen“ führten).
Der Name Pöstlingberg stammt vom 1669 erstmals in Karten erwähnten, heute verschwundenen „Pößling-Gut“, welches unterhalb der Volksschule lag.
Zu diesem Bauernhof gehörten die Flächen am Gipfel – der Laienbruder der Kapuziner, Franz Anton Obermair, der 1712 das erste Gnadenbild am existierenden Wetterkreuz anbrachte, musste den „Pößling-Bauern“ um Erlaubnis fragen. Ab dem 19. Jahrhundert setzte sich dann die heutige Schreibweise für den Pöstlingberg durch.
Der Pöstlingberg ist ein Ausflugsziel, es gibt daher auch kulinarische Ziele, wie das Pöstlingbergschlössl , das Cafe Jindrak oder der Kirchenwirt.
Zum Schluss etwas Botanisches:
Die ,Nymphea Pöstlingberg’ ist eine Seerose, die 1922 vom Linzer Stadtgärtner Buggele gezüchtet wurde und in einem Teich im Stadtteil Pöstlingberg angepflanzt. Von dort fand sie ihren Weg in die Teichanlagen der Welt. In Linz selbst war sie verschwunden, erst vor wenigen Jahren wurde sie in einem versteckt liegenden Löschteich eines Bauernhofes wiederentdeckt. Ableger dieser Pflanzen wurden in den Botanischen Garten gebracht, wo sie bis heute zu bewundern ist.
