


Die Cremeristraße ist eine Straße im Franckviertel. Sie führt auf einer Länge von etwa 140 Metern von der Garnisonstraße bis zur Ing.-Stern-Straße. Die Straße wurde nach dem staatlichen Bücherzensor, Bühnentheoretiker und Theaterdirektor Benedikt Anton Cremeri (1752-1795) benannt.
Aus dem Leben Cremeris ist nur wenig bekannt. Er wurde in Wien geboren und ging nach Temesvar, wo er zuerst als Schauspieler, zwei Jahre später als Theaterdirektor arbeitete. 1776 kam er nach Linz, wo er 1795 starb.
Cremeris schriftstellerische Laufbahn begann mit Lustspielen und Soldatenstücken. Bald schon fühlte er sich zu Höherem berufen und suchte mit dem Regierungsantritt Josephs II. nach eigenen Angaben „das Licht der Aufklärung in Oberösterreich“ zu entzünden. Doch statt der erhofften Illumination beschwor der Dichter im Beamtenrock mit einer Fülle an Broschüren, Flugblättern und Werken zuweilen öffentlichen Mißmut herauf. Er verlangte die Verstaatlichung des Theaterwesens, eine adäquate Schauspielerausbildung, eine restriktivere Zensur, die Aufführung „gereinigter“ Stücke und endlich die Abschaffung der Wanderbühnen, da sie „der Kunst nur zum Schaden [gereichen], weil die Unternehmer nur auf die Vergnügungssucht der Leute achten, um ihren Beutel zu füllen.“
Im „stehenden“ Theater hingegen sieht er ein vorzügliches, instruktives Medium, um „den Verstand der Bürger aufzuklären“ sowie „alle Tugenden in ihnen zu beleben“.
Neben diesen engagierten Schriften, die die erzieherische Qualität einer „idealen“ Bühne preisen, verfaßte der verhinderte Theaterreformer
moralische Lehrstücke, welche die sozial-kirchenpolitisch fortschrittliche Haltung und humane Gesinnung Josephs II. loben, und Aufstände, wie etwa in seinem Stück „Bauernaufstand ob der Enns“ den Rechtsfrieden stören und die ‚gottgewollte‘ Ständegliederung infrage stellen.