Die Bunsenstraße ist eine Straße in der Neuen Heimat. Sie führt auf einer Länge von etwa 200 Metern von der Straße „Im Haidgattern“ bis zum Reintalerweg.
Den Namen Bunsen kennt heute nahezu jeder, wenn er einmal im Chemieunterricht mit einem Bunsenbrenner hantiert hat. In den USA feiert man den 31. März sogar als nationalen Tag des Bunsenbrenners.
Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) perfektionierte mit Peter Desaga, dem Instrumentenbauer der Universität Heidelberg einen Gasbrenner, der zuvor durch Michael Faraday erfunden worden war. Mit der Erfindung dieser heißen (bis zu 1500 Grad), blauen und rußfreien Flamme revolutioniert Robert Wilhelm Bunsen 1855 die Labor-Technik. Bunsen hat seine technischen Entdeckungen niemals selbst verwertet, er ließ sie nie patentieren, denn „Arbeiten ist schön, aber Erwerben ist ekelhaft“, pflegte er zu sagen.
Dabei ist die fauchende Gasflamme nur ein Hilfsmittel für seine wesentlich bedeutenderen Forschungsergebnisse:
Er lernte in Heidelberg den Physiker Gustav Kirchhoff kennen, da beide in benachbarten Laboratorien arbeiteten. Der Chemiker und der Physiker wurden ein geniales Forscherteam.
Kirchhoff und Bunsen konnten von ihren Fenstern aus über die Rheinebene bis nach Mannheim schauen, und als eines Nachts dort in den Industrieanlagen ein Feuer ausgebrochen ist, sind sie auf die Idee gekommen, die Flammen mit einem Spektroskop zu untersuchen, was ihnen anzeigte, daß in dem verbrennenden Material die chemischen Elemente Strontium und Barium enthalten sein mußten, die eine charakteristische Farbe in das Licht hineinbrachten. „Wenn wir sehen können, was in Mannheim brennt“, so hat Bunsen am nächsten Tag zu Kirchhoff gesagt, als die beiden den Philosophenweg entlang spazierten, „warum können wir dann nicht weiter blicken und auch sehen, was auf den Sternen brennt?“
Aus heutiger Sicht waren die folgenden Arbeiten von Bunsen und Kirchhoff eine Initialzündung. Aus Spektren schließen Astronomen auch heute noch auf die Anwesenheit chemischer Elemente in Sternen, Gas- und Staubwolken, Planetenatmosphären.
Spannend wurde es, als Kirchhoff und Bunsen dann im Bad Dürkheimer Mineralwasser Spektrallinien fanden, die sie keinem bekannten chemischen Element zuordnen konnten. Sie postulierten auf dieser Basis zwei neue chemische Elemente; eines, das (neben vielen anderen) ungewöhnliche rote Spektrallinien aufweist, nannten sie “Rubidium”, und eines mit auffälligen blauen Linien nach dem lateinischen Wort für Himmelblau, “Cäsium”.
Mit solchermaßen beeindruckender Nachweisempfindlichkeit wurde die Spektralanalyse bald ein unverzichtbares Instrument im Inventar der Chemie. Bunsen selbst soll noch im Alter die sündhaft teuren kubanischen Zigarren, die er regelmäßig von einem Heidelberger Tabakhändler erstand, auf diese Weise auf den Gehalt an Lithium geprüft haben, der die richtige Herkunft bestätigte.