Brechtweg

Der Brechtweg ist eine Straße in Ebelsberg. Sie führt auf einer Länge von etwa 200 Metern von der Ennsfeldstraße in südliche Richtung und endet als Sackgasse.

Bert Brecht (1898-1956), Sohn eines Papierfabrik-Direktors, schuf 48 Theaterstücke, mehr als 2300 Gedichte und zahlreiche Prosawerke – zu den großen Dramen gehören etwa „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Leben des Galilei“, „Die Dreigroschenoper“, „Mutter Courage und ihre Kinder“, „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“.

Mit künstlerischen Mitteln kämpfte er für eine gerechte Welt ohne Ausbeutung. Brecht vertrat die Auffassung vom Menschen als Produkt der Verhältnisse und glaubte an dessen Fähigkeit, diese zu verändern: „Ich wollte auf das Theater den Satz anwenden, dass es nicht nur darauf ankommt, die Welt zu interpretieren, sondern sie zu verändern.“

Bis heute werden Brechts Theaterstücke in aller Welt gespielt, seine Gedichte gelesen und seine Bühnentheorien gelehrt. Brecht ist laut Bühnenverein-Statistik 2014/15 nach Shakespeare und Schiller der meistinszenierte Autor an deutschsprachigen Theatern.

Daß Bertolt Brecht seit 12. April 1950 österreichischer Staatsbürger war, ist meist unbekannt. Noch weniger wahrscheinlich, daß für Brecht die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft ein wahrer Spießrutenlauf war, weil die bürgerliche Presse daraus einen politischen Skandal machte, da Brecht bereits seit 1948 in Ost-Berlin lebte und als Sympathisant des DDR-Regimes galt.

Es kam zum sogenannten Brecht-Boykott (1953-1963): Die führenden Theater, allen voran das Wiener Burgtheater und das Theater an der Josefstadt weigerten sich fortan, Brecht zu spielen.

Es kam zu einer vereinzelten Aufweichung des Brecht-Boykotts durch Bühnen außerhalb Wiens, das Linzer Landestheater spielte bei der Durchbrechung des Boykotts eine der Vorreiterrollen: 1963 stand die „Mutter Courage und ihre Kinder“ unter der Regie von Harald Benesch auf dem Spielplan.

 

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