


Der Brändströmweg ist eine Straße in Urfahr. Er führt auf einer Länge von etwa 130 Metern vom Göteborgweg in südlicher Richtung und endet als Sackgasse.
Elsa Brändström (1888-1948) war die Tochter des schwedischen Militärattachés in Sankt Petersburg. Sie erlebte den Beginn des Ersten Weltkrieges in St. Petersburg und meldete sich freiwillig als Krankenschwester. Im Jahre 1915 reiste sie für das Schwedische Rote Kreuz nach Sibirien. Beim ersten Besuch eines Lagers traf sie auf desolate Zustände in völlig überfüllten Baracken. Als offizielle Delegierte des Schwedischen Roten Kreuzes marschierte sie mit russischen Generälen durch die Lager, stellte unerbittlich Fragen, machte sich Notizen. Und siehe da, häufig wurden schon am Tag darauf plötzlich die Abortgruben mit Chlorkalk gereinigt, Küchen und Korridore gekehrt, eigene Abteilungen für Schwerkranke geschaffen. Im Lager Krasnojarsk, wo bisher vier von fünf Patienten gestorben waren, sank die Todesrate auf 18 Prozent.
Angst vor Ansteckung kannte sie nicht. Schon bald erkrankte sie selbst an Flecktyphus, wäre beinahe gestorben. Den Ehrentitel, den man ihr verlieh, hasste die unsentimentale Kämpferin freilich wie die Pest: „Engel von Sibirien“. Sie wollte bessere Lebensbedingungen schaffen helfen, keine romantischen Stimmungen erzeugen.
Auch nach dem Krieg leitete sie viele Initiativen vor allem für Kriegsgeschädigte und Kinder. Bald wurden die Nazis auf die von vielen Menschen vergötterte, hochgewachsene blonde Frau aufmerksam. Hitler bat sie um einen Besuch, Elsa Brändström soll mit einem Telegramm geantwortet haben, auf dem nur ein Wort stand: „Nein“.
1930 legt ihr Mann seine Ämter nieder (er gehörte zur Gruppe religiöser Sozialisten) und übernimmt eine Gastprofessur an der Harvard Universität. Die Familie siedelt in die USA über und hilft dort ankommenden Flüchtlingen aus Nazi-Deutschland und Österreich.
Als das Ende des Krieges absehbar ist, beginnt Elsa Brändström eine Hilfsaktion für notleidende Kinder in Deutschland und wird so zur eigentlichen Initiatorin der CARE-Pakete-Aktion.