Boltzmannstraße

Ludwig Boltzmann

Die Boltzmannstraße ist eine Straße im Stadtteil Spallerhof. Sie führt auf einer Länge von etwa 140 Metern von der Muldenstraße bis zur Eisenwerkstraße. Die Straße wurde nach dem Physiker Ludwig Boltzmann (1844-1906) benannt.

Sein Linzbezug ist leicht erklärt: Die Familie Boltzmann übersiedelte nach Linz und Ludwig besuchte das Akademische Gymnasium. Neben seiner humanistischen Bildung, war er auch musikinteressiert, der junge Anton Bruckner war sein Klavierlehrer. Er wurde zum Ausnahmephysiker, der mit seinen Beiträgen als Mittelsmann zwischen klassischer und moderner Physik stand: Er vollendete die klassische Physik mit seinen Arbeiten zur Thermodynamik und schlug damit die nächsten Kapitel der Physikgeschichte auf:

Rudolf Clausius hatte den Begriff der Entropie geprägt. Anschaulich gesprochen, ist die Entropie ein Maß für die Unordnung. Boltzmann erkannte, dass er die Entropie eines Systems aus den Wahrscheinlichkeiten der Mikrozustände der Atome ableiten konnte. Dabei führte er statistische Berechnungsmethoden in die Physik ein, was sich später als wegweisend für die Quantenmechanik erweisen sollte.

Mit seiner vehementen Fürsprache der realen Existenz von Atomen war Boltzmann seiner Zeit voraus und verwickelte sich häufig in bitterste Auseinandersetzungen mit Kollegen, die ihm psychisch zusetzten, wie etwa auch die lapidaren Worte, mit denen sein Lehrstuhl-Vorgänger Ernst Mach sein Plädoyer für die Existenz von Atomen wegzuwischen pflegte: „Ham S‘ ans g’sehen?“ Erst durch die Entwicklung des Rastertunnelmikroskops 1981 hätte diese Frage endgültig mit Ja beantwortet werden können.

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