Bockgasse

Die Bockgasse führt auf einer Länge von etwa 750 Metern von der Waldeggstraße bis zur Ziegeleistraße. Die Straße wurde 1869 nach dem nicht mehr existierenden Gasthaus „Zum weißen Bock“ benannt (Bockgasse 3).

Wesentlich bekannter ist ein anderes, ebenfalls nicht mehr existierendes Gasthaus auf Bockgasse 2a: Der Märzenkeller. Bis zum Jahre 1830 durfte Bier nur in den Monaten Oktober bis März erzeugt werden, Hauptgrund war die erhöhte Brandgefahr beim Biersieden in den Sommermonaten. Um bis in den Herbst genügend Bier auf Lager zu haben, braute man im März ein besonderes, haltbares Bier. Dieses Märzenbier wurde in Kleingebinde abgefüllt und in geeigneten Kellern gelagert, die Märzenkeller genannt wurden. Da der Märzenkeller im Stadtbrauhaus an der Donau nicht hochwassersicher war, nützte man dafür die Sandsteinstollen unterhalb des Bauernbergs. Im Jahr 1839 entstand an diesem idyllischen Platz auch eine Gaststätte, bekannt als der „Märzenkeller”.

Ebendort bestand ab Februar 1944 das Nebenlager Linz II des Konzentrationslagers Mauthausen. Die KZ-Häftlinge verrichteten beim Bau von Luftschutzstollen Schwerstarbeit. Untergebracht waren sie im Märzenkeller, was wegen der Kälte und des Mangels an Sonnenlicht die Gesundheit der Häftlinge zusätzlich belastete. Im darüberliegenden Botanischen Garten erinnert eine Gedenkstätte an das KZ Linz II.

Gasthaus Märzenkeller, 1952 (Betriebsdelegiertenkonferenz der KPÖ) (ÖNB, Bildarchiv der US-Informationsdienste in Österreich, Titel: Linz a.d. Donau O, Inventarnummer: US 24.23)

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