


Der Binzerweg ist eine Straße im Keferfeld. Sie führt auf einer Länge von etwa 80 Metern von der Thürheimerstraße in nördliche Richtung und endet als Sackgasse.
„Den Spargel jeder gerne ißt, Emilie gar zu länglich ist.“
Dieser Ausspruch stand unter einer Karikatur der jungen Emilie von Binzer, die damals im Salon ihrer Ziehgroßmutter, der Herzogin Dorothea von Kurland in Löbichau viele Künstler kennenlernte.
Die Schriftstellerin Emilie von Binzer mit dem Pseudonym Ernst Ritter(1801-1891), deren Dramen auch im Burgtheater aufgeführt wurden, führte diese Salon-Tradition auf den Stationen ihres Lebens fort, zuletzt in Linz, wo sie ab 1848 im Eckhaus Promenade – Klammstraße die Wintermonate verbrachte. Ihr Salon galt als ein Mittelpunkt des künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens. Neben Adalbert Stifter, der fast täglich zum Nachmittagskaffee kam, war etwa auch der Habsburger Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko, zu Gast. Ihn hatte Binzer auf Empfehlung des Dichters Franz Grillparzer, der ihr Wiener Mentor war, in seiner schriftstellerischen Arbeit beraten. Der Habsburger blieb ein treuer Freund und schrieb ihr aus Mexiko vor seiner Hinrichtung noch einen Abschiedsbrief.