


Die Bessemerstraße ist eine Straße im Spallerhof. Sie führt auf einer Länge von etwa 140 Metern von der Straße „Am Lerchenfeld“ bis zur Eisenwerkstraße.
Der Brite Henry Bessemer lebte von 1813-1898. Seine Karriere als Erfinder begann er im Alter von 17 Jahren, er beschäftigte sich mit vielen Themen: Galvanisierung, Setzschriftverfahren, Zuckerraffinierung, Glaserzeugung, Bleistiftherstellung und mit einer Technik, die Papier mit Nadeln perforiert, um offizielle Dokumente zu stempeln – ein Merkmal, das zum Beispiel Pässe immer noch aufweisen.
Bessemer bemerkte während des Krimkrieges, dass Kanonen aus Gusseisen leicht zerbrechen und beschloss, ein besseres Material zu entwickeln. Er erprobte eine ungewöhnliche Idee, die darin bestand, in einem offenen Tiegel, der Bessemerbirne, Luft durch geschmolzenes Eisen zu blasen. Das Ergebnis war der neue Werkstoff Baustahl!
Als man 1949 in der VÖEST mit Versuchsreihen zur Stahlerzeugung begann, war die Bessemerbirne schon durch andere Verfahren abgelöst worden.
Bereits Henry Bessemer hatte 1850 die Idee, statt Luft Sauerstoff in das Eisen zu blasen – er scheiterte allerdings daran, dass man bis 1928 reinen Sauerstoff großtechnisch nicht herstellen konnte. Mit dieser Idee führten also die VÖEST-Forscher verschiedene Sauerstoffblasversuche durch – nach einem halben Jahr Experimentierens war das neue LD-Verfahren geboren und es gab grünes Licht für den Bau des ersten LD-Werkes in der Geschichte der Stahlerzeugung.