Bernardistraße

Die Bernardisstraße führt auf einer Länge von etwa 580 Metern in Mäanderform durch die Bauernberganlagen von der Sandgasse zur Straße „Auf der Gugl“

Der Park, der 1910 vom Industriellen Ludwig Hatschek der Stadt Linz geschenkt wurde, birgt auch noch einige Erinnerungen aus dieser Zeit:

– Das von Mauritz Balzarek erbaute Pförtnerhäuschen der nicht mehr existierenden Hatschekvilla

– Ein Rundsäulentempel auf einem Plateau (bekannt durch die Aphrodite, einem Geschenk von Hitler, das mittlerweile entfernt wurde und im Nordico eingelagert ist)

– Die auf einem künstlichen Felsabsatz unterhalb des Gugl-Rondeaus kauernde, überlebensgroße Sandsteinplastik eines bärtigen Alten mit Widderhörnern („Berggeist“ von Adolf Wagner von der Mühl)

Benannt wurde die Straße nach Oberstleutnant Robert Bernardis (1908-1944).

Er war Offizier des Bundesheeres und wurde nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 in die deutsche Wehrmacht übernommen. Sein Leben ist keine lineare Widerstandsbiografie, denn schon vor dem „Anschluss“ im März 1938 war er Anhänger des Nationalsozialismus. Erst der Russlandfeldzug wird für den jungen Generalstabsoffizier zu einem persönlichen Wendepunkt angesichts erlebter Gräueltaten. Massenexekutionen hinter der Front lassen in ihm den Widerstand gegen das NS-Regime reifen.

Als Bernardis in Berlin auf seinen neuen Vorgesetzten Graf Stauffenberg trifft, überzeugt ihn dieser, dass die einzige Möglichkeit, den Krieg zu beenden, die Beseitigung Hitlers sei. Das jedoch bedeutet Eidbruch und im Falle der Entdeckung den sicheren Tod. Aufgrund seiner Beteiligung an dieser „Operation Walküre“ mit dem Attentat auf Hitler, wurde Bernardis in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und am 8. August 1944 hingerichtet. In „Sippenhaftung“ wurden seine Mutter und seine Frau im KZ Ravensbrück inhaftiert, seine beiden Kinder wurden in eine NS-Erziehungsanstalt verschleppt.

2018 entstand über sein Leben ein Dokumentarfilm („Robert Bernardis – Ein vergessener Held“)

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