Arndtweg

Der Arndtweg ist eine Straße im Keferfeld, die auf einer Länge von etwa 250 Metern von der Landwiedstraße in östliche Richtung führt.

Ernst Moritz Arndt (1769-1860) war ein deutscher nationalistischer Schriftsteller. Zu Lebzeiten wurde Arndt hoch verehrt und gefeiert. Die Nachwelt nutzte die ambivalente Person unterschiedlich:

Einerseits zählte für ihn das Streben nach größtmöglicher Freiheit, 1943 beriefen sich daher auch die Gegner Adolf Hitlers in der Wehrmacht auf der Gründungsversammlung des Nationalkomitees Freies Deutschland auf Arndt, der geschrieben hatte:„Denn wenn ein Fürst seinen Soldaten befiehlt, Gewalt zu üben gegen die Unschuld und das Recht, […] müssen sie nimmer gehorchen.“ Auch die DDR nahm Arndt vor allem als Kämpfer gegen den Feudalismus für sich in Anspruch, da er voller Empörung die Leibeigenschaft in Vergangenheit und Gegenwart kritisiert hatte.

Andererseits argumentierte Arndt bereits in grundsätzlich rassischen Kategorien. Arndts Bild vom Deutschen geht von einem ursprünglich „reinen“ Zustand des Volkes aus, der bewahrt werden muss, vor allem rief er zum Hass gegen die Franzosen auf. Zudem warnte er vor einer jüdisch-intellektuellen Verschwörung. Die Nationalsozialisten betrachteten Arndt als einen ihrer Vordenker, etwa wegen solcher Ausführungen: „Es wird ja hoffentlich einmal eine glückliche deutsche Stunde für die Welt kommen und auch ein gottgeborener Held, der mit scharfem Eisen und mit dem schweren Stock, Scepter genannt, das Reich zu einem großen würdigen Ganzen zusammenschlagen kann.“

Es wundert daher nicht, dass diese Straße während der NS-Zeit 1940 nach Arndt benannt wurde. Damals wurde hier die Siedlung erbaut, die für die aus St. Peter und Zizlau wegen des Hüttenneubaus umgesiedelte Bevölkerung vorgesehen war.

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