Anzengruberstraße

Die Anzengruberstraße führt auf einer Länge von etwa 500 Metern von der Wiener Straße Richtung Barbarafriedhof.

„Lustige Leute lachen machen, ist kein Verdienst; aber die Falten ernster Stirnen glätten, halte ich für eines.“

Dieses Zitat von Ludwig Anzengruber passt auch zu seinem Nachruf:

„Anzengruber war ernst und das Publikum will „Rührung“. Anzengruber hatte Humor und das Publikum will Spaß. Aber er fühlte die schneidenden Widersprüche in unserer Gesellschaft und mit der naiven Wahrheitsliebe des wirklichen Dichters sprach er aus, was er sah und fühlte. Und das machte den Dichter unbequem.“ Soweit Auszüge aus dem Nachruf von Victor Adler in der Arbeiterzeitung.

Ludwig Anzengruber wurde 1839 in Wien geboren. Auf Grund finanzieller Verhältnisse brach er die Schule ab und begann 1855 eine Lehre in einer Buchhandlung – sie war aber kurz: Dort las er mehr, als er arbeitete, so dass er die Stelle nach Streit mit seinem Vorgesetzten aufgeben musste. Also beschloss Ludwig Anzengruber mit 19 Jahren, Schauspieler zu werden. Er hatte kleinere Engagements und begann auch zu schreiben.

Unter dem Pseudonym Ludwig Gruber gelang ihm 1870 der Durchbruch mit dem Stück „Der Pfarrer von Kirchfeld“. Anzengruber vertrat gegenüber der Religion eine sehr liberale Einstellung- er wollte den Glauben als Privatsache verstanden wissen und forderte vehement eine Trennung von Staat und Kirche. Sozialpolitisch engagierte er sich für einen stärker sozial agierenden Staat.

In ganz Europa wurden seine Stücke (etwa „Der Meineidbauer“) aufgeführt. Anzengruber gehört zu den Gründern des Vereins „Deutsches Volks-Theater in Wien“, dieser Verein gründete das Volkstheater Wien, das mit einer Uraufführung von einem Stück von Ludwig Anzengruber 1889 eröffnet wurde. Im selben Jahr noch erkrankte der erst 50-jährige Dramatiker an Milzbrand und starb bald darauf. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.

In der Anzengruberstraße befindet sich das Möbelhaus Leiner, das OÖ Landesarchiv und eine mobile Luftgütemesstelle der Stadt Linz.

Ludwig Anzengruber

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