


„An der Mayrwiesen“ ist eine 400 m lange Straße, die unterhalb des Pöstlingberggipfels vom Kreuzweg zur Samhaberstraße verläuft. Sie liegt an der Mayrwiese („Moawiesn“).
Es gab einst einige Gasthöfe am Pöstlingberg, eines davon war das Gasthaus Mayr ,,Zur schönen Aussicht“, das etwas unterhalb der Bergkuppe lag, bereits um 1786 existierte und zur Unterscheidung vom Kirchenwirt, der der „obere Würth“ war, „unterer Würth“ genannt wurde. 1980 wurde das Gasthaus abgerissen, der Keller ist noch erhalten, darüber steht jetzt ein Mehrfamilienhaus (Kreuzweg 87). Die Mayrwiese könnte so heißen, weil sie dem Mayrwirt gehörte, oder aber der Gasthof hat einen viel älteren Flurnamen übernommen – das lässt sich nicht soo leicht klären.
Im Winter ist die Wiese bis heute als Rodelhang bekannt, aber bereits 1905 errichtete der damalige Schi- und Rodelklub Linz am Pöstlingberg, am unteren Ende der Mayrwiesen neben der Rodelbahn auch eine Sprungschanze. Ab 1907 wurden dort alljährliche Wintersportfeste abgehalten. Der Linzer Bergsteiger und Skiläufer Robert Moser sprang kurz nach der Eröffnung mit 26 Metern einen beachtlichen Schanzenrekord – – eine für damalige Verhältnisse gigantische Weite, lag doch der Weltrekord mit 35,5 Metern nur etwas weiter. Mehrere tausend Zuschauer waren keine Seltenheit. Zuletzt wurde die Schanze 1946 mit einem hölzernen Anlaufgerüst als 32-Meter-Schanze renoviert. Diese wurde dann bis Mitte der 1950er Jahre genutzt, ehe sie schlussendlich verfiel.
Vor einigen Jahren gab es sogar die Idee, am Pöstlingberg einen Weltcup-Parallelslalom abzuhalten. Die FIS verlangt in ihrem Reglement aber einen Höhenunterscheid von mindestens 200 Metern, auf der Mayrwiesen sind es nur 130.
Das tolle Foto mit der Rennläuferin vor der Pöstlingbergbasilika stammt aus den 60er Jahren. Nachdem ich abgebildete Schifahrerin kenne, habe ich Dorith gefragt, wie das damals so war:
Das Foto wurde während eines Schirennens der Vereinsmeisterschaften des ASKÖ Schivereins Linz gemacht. Dorith war damals 14 Jahre alt und nahm nicht nur an Vereinsmeisterschaften, sondern auch an Schülerrennen teil. Später wurde sie Landesjugendmeisterin im Riesentorlauf (allerdings nicht am Pöstlingberg, sondern am Feuerkogel).
Der Start war beim „Mayrwirt“ (stand direkt an der Kreuzung Kreuzweg/An der Mayrwiesen und wurde 1980 abgerissen) und das Ziel war beim 20er Turm. Hinaufgehen musste man natürlich zu Fuß, auch nach dem Rennen nochmals, denn die Siegerehrung war wieder beim Mayrwirt und „DAS Erlebnis war eigentlich dann der Tee und vor allem der Krapfen, den nachher alle bekamen“, erinnert sich Dorith.
Für sie war leider mit 16 Jahren der Rennlauf verletzungsbedingt zu Ende, bis vor ein paar Jahren ist sie aber noch gerne Schigefahren.
An der Adresse „An der Mayrwiesen 12“, an der eine Villa steht, finden sich auch die Überreste des ehemaligen Vorwerks „Konstantia“ der Maximilianischen Befestigung. Kurz vor dieser Villa zweigt rechts ein kleiner Fußweg ab, der zur Mariengrotte führt.
Die Turmlinie selber befindet sich weiter südlich (Turm 19), da die Mayrwiese aber einen uneinsehbaren Graben bildet, hat man dieses Vorwerk auf der anderen Seite der Mayrwiese errichtet.