Am Winterhafen

„Am Winterhafen“ ist eine über 1 km lange Sackgasse, die zwischen Hafenbecken und Donau liegt.

Das Bett der Donau hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer wieder geändert.

Eine Linz vorgelagerte Insel, die nach dem privaten Besitzer Straßerau oder auch Straßer-Insel genannt wurde, trennte ab 1572 den nach einem Hochwasser neu entstandenen Fabriksarm vom Hauptstrom der Donau ab (siehe Plan) – der Name entstand, weil sich hier die ersten Linzer Industriebetriebe (z. B. das Stadtbräuhaus oder die Linzer Wollzeugfabrik) befanden.

Aufgrund der langsamen Verlandung des Fabriksarmes (die ständiges Ausbaggern erforderte, um weiter Schiffverkehr zu ermöglichen), der Platzknappheit und des Bedarfs der Verlegung von Eisenbahngleisen, kam es Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Donauregulierung zur Zuschüttung des Fabriksarmes mit 809.000 m³ Schotter und die Insel verschwand damit. Der heute noch schiffbare unterste Ausläufer wurde zum Winterhafen, der verwendet wurde, um die Donauschiffe im Winter vor Eis zu schützen.

Der Winterhafen in Linz war während beider Weltkriege ein Marinestützpunkt, während des Zweiten Weltkrieges war es der Hauptliegeplatz der Donauflottille – ein Hochbunker, Mannschaftsgebäude und ein Schutzbau mit Schießscharten unmittelbar am Wasser sind Relikte aus jener Zeit. Heute dient die Bunkeranlage als Lagerraum für das Bootshaus des Rudervereins Ister.

Der Winterhafen wird vor allem von der Österreichischen Schiffswerften AG, der Freizeitschifffahrt, Polizei und der Berufsfeuerwehr Linz genutzt.

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